Es ist Vielen bekannt, dass das „menschliche Energiefeld“ aus sieben großen Energiezentren oder Chakren besteht, die sich entlang der Gehirn-Wirbelsäulen-Achse befinden. Diese Chakren stellen den Schlüssel dar zur körperlichen Gesundheit, zum emotionalen Wohlempfinden und zur geistigen Klarheit. Am untersten Chakra ruht gemäß dem Tantrismus die Kundalini. Diese Kraft, die in jedem Menschen wohnt, wird oft als Schlange dargestellt und wird durch yogische Praktiken erweckt. Dadurch steigt diese auf und durchstößt die Chakren, also diese Energienzentren. Erreicht sie das oberste Chakra, soll sie sich mit der kosmischen Seele vereinigen und der Mensch höchstes Glück erlangen. Dabei wird darauf geachtet, dass die Chakren gereinigt und „durchlässig“ werden, damit die Kundalini ungehindert aufsteigen kann.
Wir sehen, wie wichtig demnach die Chakren auch für unsere spirituelle Entwicklung sind. Wenn diese universelle Energie oder das „Prana“ (= Lebensenergie) in die 5 niederen Chakren hinabsteigt, wird sie von ihrem reinen Zustand transformiert oder modifiziert. Wenn die niederen Chakren klar und frei von negativen Eindrücken sind (Trauma, Unterdrückung, etc.), dann ist das Prana fähig, zurück zu den oberen Chakren zu steigen, die zu höheren Bewusstseinszuständen führen. Wenn die niederen Chakren jedoch blockiert sind, dann wird das Prana vom Aufstieg blockiert, und diese energetischen Blockaden beginnen sich als „Unbehagen“ auf mentalen, emotionalen und physischen Ebenen zu manifestieren. Mit anderen Worten: Wenn wir Blockaden in irgendeinem der Chakren haben, bedeutet das, dass wir unsere Ausrichtung der universellen Lebensenergie auf einer subtilen oder nicht so subtilen Ebene gebrochen haben.
Da die Chakren Energiezentren sind, die auf Schwingung reagieren, können wir durch die bewusste Anwendung von Schwingung, Musik und Bewegung zu einer Ausrichtung oder Abstimmung zurückkehren.
Eines der Werkzeuge, die uns auf dieser Reise helfen können, ist das Verständnis der Beziehung zwischen den Chakren und den Planeten anhand der Vedischen Astrologie. In der Vedischen Astrologie ist jedes Chakra mit einem anderen Planeten verbunden oder wird von diesem regiert. Auf energetischer Ebene ist das Vedische Horoskop eine Karte, die nicht nur die Wechselbeziehung der Planeten darstellt, sondern auch die Wechselbeziehung und den Zustands der Chakren. Im Wesentlichen haben wir unser eigenes inneres Sonnensystem, das die Evolution unseres Bewusstseins durch die verschiedenen Chakra-Zentren leitet. Indem wir die planetarische Qualität jedes Chakras verstehen, können wir bestimmte Formen von Musik, Schwingung und Bewegung oder andere Methoden benutzen, um jedes Chakra zu erwecken und zu öffnen und uns selbst zu energetisieren.
Die Aura und die Chakren, sind das materielle Spiegelbild unseres Bewusstseins bzw. unseres Unbewussten. Wir haben die Möglichkeit, von beiden Seiten zu wirken und Veränderungen herbeizuführen. Chakrenarbeit fördert unsere Lernprozesse und den nachfolgenden Bewusstwerdungsprozess. Das Vedische Horoskop zeigt den Zustand Ihrer Chakren an und ob Ihr „Prana“ mehr in den unteren oder mehr in den oberen Chakren fließt; z. B. sieht man bei einem Menschen, der der Erleuchtung näher ist, dass mehr Energie zwischen dem Herz und dem Chakra für das 3. Auge. Nun aber zunächst dazu, welche Chakren es gibt:
Da die Chakren den Planeten zugeordnet sind, können wir anhand der Qualität der Planeten ableiten, welche Chakren blockiert sind und wodurch deshalb Ängste regieren. Sind die Chakren rein, dann sorgen sie für Talente und Wohlgefühl. Oder nehmen Sie das 7. Chakra, das sog. „Kronen-Chakra“, es steht für unsere Verbindung zu den Göttlichen Energien. Oder das 1. Chakra, das sog. „Wurzel-Chakra“, es zeigt die Kraft unserer Verbindung zur Erde. Die 5 Chakren dazwischen sind für unsere Beziehungen mit anderen Menschen und der Umwelt zuständig. Die Vedische Astrologie als Landkarte kann uns dabei behilflich sein, sehen zu können, in welchem Zustand diese Chakren sich befinden. Sind die Zeichen bzw. deren Herrscher durch starke Saturneinflüsse, Rahu oder Ketu, Planeten im Fall, in einem feindlichen Zeichen oder im Zeichen eines großen Feindes oder durch Verbrennung oder durch zu wenig Shad Bala (unter 100 Prozent in dieser Stärkebetrachtung) schwach bzw. verletzt, dann deutet dies darauf hin, dass in diesem Chakra die Energie nicht ungehindert fließen kann.
Varna ist ein Sanskritbegriff und bedeutet wörtlich „Farbe“, denn bis heute wird das indische Gesellschaftssystem in 4 Berufsstände eingeteilt, denen auch 4 verschiedene Farben zugeordnet werden. Diese 4 Hauptgruppen sind:
1. Die Brahmas: Priester, Lehrer u. Ratgeber – Farbe: weiß
2. Die Kshatriyas: Staatsmänner und Krieger – Farbe: rot
3. Die Vaishyas: Bauern, Kaufleute, Künstler – Farbe: gelb
4. Die Sudras: Handwerker, Arbeiter, Diener – Farbe: schwarz
In der zentralen Heiligen Schrift der Veden, der Bhagavadgita, sagt Krishna, dass es zwingende Voraussetzung ist, der eigenen Natur, sprich dem eigenen Dharma, zu folgen, um sich in Richtung Vollkommenheit zu entwickeln. Dazu gehört demnach, dass man seine berufliche Tätigkeit auch in Übereinstimmung mit der „Kaste“ ausübt, die der jeweilige Mensch naturgemäß hat. Ist Jemand gemäß seinem Vedischen Horoskop primär ein Kshatriya, dann sollte so ein Mensch zur Armee gehen, Polizist werden, in die Politik gehen o. ä. Oft gibt es auch Mischformen, d. h. dass nicht nur 1 Kaste dominant in der Persönlichkeit verankert ist; so kann Jemand z. B. ein Kshatriya und ein Sudra sind, dies wird dann eher ein dienender bzw. demütiger König sein. Aber ein besonderes Gewicht hat immer der sog. „Atmakaraka“, er ist der Planet, der die Eigenschaften der Seele beschreibt und hat gemäß dem Rishi Parashara das höchste Sagen im Vedischen Horoskop.
Zusätzlich gibt es aber eine ganz besondere Technik, um die naturbetonte Kaste des Menschen herausfinden zu können: der „Varnada Lagna“. Dieser spezielle Lagna wird berechnet aus dem Zeichen, das sich im Aszendenten befindet und dem Zeichen, das sich im Hora Lagna befindet. Die meisten Programme können den Varnada-Lagna kalkulieren und es gibt auch gratis Tools im Internet, falls Sie dies für sich ermitteln möchten; allerdings basieren diese meistens auf dem siderischen Tierkreis. Besser wäre es, den Varnada-Lagna basierend auf dem tropischen Tierkreis zu kalkulieren und die Fixsterne natürlich siderisch. Dies ist mit der Kala-Software möglich, die Sie auch über mich erwerben können. Mehr dazu auf der Webseite für meine Vedische-Astrologie-Schule.
Beispiele für die Ermittlung der dominanten Kaste
Es gibt in der Vedischen Astrologie mehrere Faktoren, die einen Hinweis auf die natürliche Kaste einer Person geben. Als wichtigster Faktor ist hier wie bereits erwähnt der Atmakaraka zu nennen. Die 7 sichtbaren Planeten werden dazu den 4 verschiedenen Kasten zugeordnet. Jupiter und Venus den Brahmanen, Merkur und Venus den Vaishyas, Mars und Sonne den Kshatriyas und der Saturn den Sudras. Auch die Zeichen, die sog. „Rasis“, werden einer der 4 Kasten zugeordnet; den Wasserzeichen Krebs, Skorpion und Fische die Brahmanen, den Luftzeichen Zwilling, Waage und Wassermann die Sudras, den Erdzeichen Stier, Jungfrau und Steinbock die Vaishyas und den Feuerzeichen Widder, Löwe und Schütze die Kshatriyas. Basierend auf dieser Zuordnung betrachtet man nun den Atmakaraka, das Zeichen, in dem sich dieser befindet, den Aszendenten und sein Zeichen bzw. etwaigen Planeten darin, den Herrscher des Aszendenten mit seiner Zeichenposition, und dann eben vor allem auch den Varnada-Lagna und die Zeichenposition des Herrschers desselben, die besonders wichtig ist. Hierzu nun ein paar Beispiele:
A. Donald Trump
Donald Trump hat als Atmakaraka den Mars, also ein Kshatriya. Er steht im Zeichen Löwe, das auch dieser Kaste zuzuordnen ist. Der Herrscher des Aszendenten ist demnach die Sonne, die im Zwilling ist, welcher den Sudras zuzuordnen ist. Mars im Aszendenten betont nochmals die Eigenschaft als Kshatriya. Der Varnada-Lagna ist, wie Sie der ganz rechten kleinen Tabelle entnehmen können, Schütze, also auch ein Kshatriya-Zeichen. Der Herrscher davon ist Jupiter, welcher im Luftzeichen Waage ist, ein Zeichen, das der Kaste der Sudras zugeordnet wird. Im Schützen, dem Varnada-Lagna, hat er außerdem den Mond, dieser ist den Vaishyas zuzuordnen. Dies ergibt damit eine sehr große Betonung der Kaste der Kshatriyas. Er ist demnach ein Führer, er will beschützen und ist bereits zu kämpfen. Wie gut er dies kann und wie gut die Ziele sind, für die er kämpft, das müsste noch durch eine andere Technik analysiert werden, dennoch kann man diese Eigenschaft, ein Kshatriya in seiner wahren Natur zu sein, sehr gut an Donald Trump erkennen und so ist anzunehmen, dass er bis zum Umfallen kämpfen wird, um die Wahlen gewinnen zu können.
B. Albrecht Dürer
Albrecht Dürer war ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Mit seinen Gemälden, Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten zählt er zu den herausragenden Vertretern der Renaissance. Er hat als Atmakaraka den Jupiter, das macht ihn zu einem Brahmanen. Doch dieser ist in der Jungfrau, dem Aszendenten, dessen Herrscher Merkur im Erdzeichen Stier ist, so wird nun die Kaste der Vaishyas mehr betont, vor allem auch deshalb, weil sich auch der Atmakaraka in diesem Zeichen befindet. Das Varnada-Rasi ist der Wassermann, ein Sudra-Rasi, der Herrscher Saturn steht im Zeichen Zwillinge, was zwar auch der Kaste der Sudras zugeordnet wird, doch ist der Saturn dort in Konjunktion mit Sonne, Venus und Mond, also 2 Vaishya-Planeten und 1 Kshatriya-Planeten, so ergibt dies eine starke Betonung der Kaste der Vaishyas. Dieser Kaste sind auch die Künstler zuzuordnen, eine Richtung, die Dürer zeitlebens verfolgte.
C. Srila Prabhupada („ISKCON-Gründer“)
Der Atmakaraka von Srila Prabhupada ist Jupiter, welcher der Kaste der Brahmanen zuzuordnen ist. Dieser ist im Löwen, einem Kshatriya-Zeichen. Im Aszendenten ist der Steinbock, ein Vaishya-Zeichen und der Herrscher, Saturn, ist im Brahmanen-Zeichen Skorpion. Der Varanada-Lagna ist der Widder, ein Kshatriya-Zeichen und der Herrscher Mars ist im Zwilling, einem Sudra-Zeichen zusammen mit dem Mond, der den Vaishyas zugeordnet werden muss. Dies ergibt eine Dominanz der Kshatriya- und Brahmanen-Kaste, er war auch ein Brahmane mit Autorität und da der Atmakaraka Jupiter ist, wird wohl der Brahmane in ihm noch stärker zum Ausdruck gekommen sein.
Es gäbe noch andere Vorgehensweisen, um die Kaste zu analysieren, z. B. in welchen Zeichen alle Planeten stehen, dann insbesondere das Mond- und Sonnenzeichen u. v. m., doch der Varnada-Lagna, insbesondere die Konstellation seines Herrschers und der Atmakaraka sind besonders wichtige Parameter dafür.
Wenn wir die Entwicklungen eines Landes verstehen wollen, kann man hierzu das Vedische Horoskop dieses Landes analysieren. Dieser Zweig der Vedischen Astrologie nennt man „Medini Jyotisha“. Für Deutschland gibt es demnach mehrere wichtige Horoskope, die für die heutige Deutung eine Rolle spielen. Das wichtigste „Basishoroskop“ Deutschlands ist der Chart des „Deutschen Kaiserreichs“ vom 01.01.1871.
Im Rahmen dieser Serie der Analyse des Vedischen Horoskops verschiedener Staaten wollen wir aber nun weiter zurückgehen, denn vor dem Deutschen Kaiserreich gab es den „Deutschen Bund“, der im Jahre 1815 die „souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands“ mit Einschluss des Kaisers von Österreich und der Könige von Preußen, von Dänemark (hinsichtlich Holsteins) und der Niederlande (hinsichtlich Luxemburgs) zusammenschloss. Zuvor bestand das „alte Deutschland“ in Form des „Heiligen Römischen Reichs“, das im Jahre 1806 aufgelöst worden war und auch diese Epoche wollen wir astrologisch – später – würdigen.
Nun zum Gründungsdatum des Deutschen Bundes. Die Deutsche Bundesakte war ein völkerrechtlicher Vertrag und das erste Bundes- „Verfassungsgesetz“ über die Gründung des Deutschen Bundes. Sie wurde am 8. Juni 1815 während des Wiener Kongresses verabschiedet und schließlich am 10. Juni 1815 von den Bevollmächtigten von 39 Staaten unterzeichnet. Dies ergibt dieses Vedische Horoskop für den Deutschen Bund mit Datum 08.06.1815:
In diesem neuen völkerrechtlichen Vertrag haben wir als Aszendent die Fische, die Sonne mit dem Mond im Zwilling, 3 Planeten im Krebs und den Herrscher des Aszendenten, Jupiter, in der Waage. Der Deutsche Bund besaß noch keine Staatsgewalt, dies sehen wir daran, dass der Herrscher des 10. Hauspunktes, Jupiter, der auch der Herrscher des Aszendenten ist, im 8. Haus positioniert ist, wo er gewissen Abhängigkeiten und Schwächen dieses Bundes repräsentiert. Der Deutsche Bund besaß auch kein Staatsoberhaupt und keine Regierung oder eine Volksvertretung, was wir daran auch erkennen können. Die Abhängigkeit, die wir hier mit Jupiter in Haus 8 sehen, war der große Einfluss von Österreich und Preußen, sodass der Deutsche Bund keine große eigene Wirkung entfaltete.
Phase Saturn/Venus (02/1829 – 02/1832)
Die österreichisch-preußische Dominanz im Deutschen Bund kam im Bürgertum immer mehr in die Kritik, weil sie die Freiheitsrechte unterdrückten und die konstitutionellen Entwicklungen hemmten. So kam es 1830 zu einer Revolution, gleich am Anfang kamen 30 000 Menschen auf der Hambacher Schlossruine zusammen. Als Folge daraus kam es 1832 zu einem Verbot politischer Vereine und Versammlungen und anderen Einschränkungen. 1830 lief die Phase Rahu/Venus, diese Perioden sind meist sehr schwierig und Rahu steht mit Venus in Konjunktion, so können beide das 6., aber auch das 8. Haus-Thema aktivieren, diese Häuser stehen für Kämpfe und Verschwörungen. Die Venus regiert außerdem den Jupiter. Jupiter, der über den Aszendenten und die Hauspunkte 9, 10 und 11 regiert und im schlechten 8. Haus sitzt zeigt hier die Bemühungen der nach Freiheit strebenden Verbündeten an. Und so nahmen Zensur, Bespitzelungen, Verhaftungen und Unterdrückungen weiter zu.
Phase Rahu/Mond (01/1833 – 07/1834)
Die Abschaffung diverser Freiheitsrechte konnte aber das Streben nach Freiheit nicht beseitigen und so bildete sich eine Studentenschaft, die durch einen Volksaufstand den Deutschen Bund bekämpfen wollte. Dies sollte am 03.04.1833 mit dem Angriff der Frankfurter Stadtpolizei durch 4 Dutzend Burschenschaftler geschehen. Dieser Versuch war aber nicht erfolgreich und führte dazu, dass es zu weiteren Unterdrückungs- und Verfolgungsmaßnahmen kam im Deutschen Bund. Diese Zeit fällt in die Phase Rahu/Mond. Der Mond repräsentiert das Wohlergehen der Nation als Ganzes, er ist mit dem 6. Hauspunkt verbunden, so will die Nation für ihr Wohlergehen kämpfen, doch der Mond ist verbrannt, weil er zu nahe an der Sonne ist, so wird der Aufstand durch die staatliche Autoritäten (Sonne) vereitelt.
Planetare Phase von Jupiter – 1835 – 1851
Doch der revolutionäre Geist der Bürger lebte weiter und erhielt zudem Antrieb durch die nicht lange zuvor stattgefundene französische Revolution und so kam es im März 1848 zur Revolte der Massen (Bild ist vom 18. März 1848 in Berlin). Auch hier war es die Unterphase Mond, dieses Mal in der Hauptphase Jupiters, der den Aufstand auslöste. Nach anfänglichen Erfolgen wie der Aufhebung der Pressezensur und der Bauernbefreiung, verlor die revolutionäre Bewegung Mitte 1848 an Kraft und kam zum Erliegen, Zehntausende von Deutschen flohen in das Ausland. Die die Folge war, dass sich der Deutsche Bund im Juli 1848 faktisch auflöste. Mars war in dieser Phase der Unterphasenherrscher, Mars steht für Kämpfe und er regiert auch den 8. Hauspunkt im Skorpion, wodurch die Kapitulation des Aufstands angezeigt ist. Die Auslösung des 8. Hauses ist hier sehr stark, da Jupiter auch im schlechten 8. Haus in ungünstiger Würde positioniert ist und zudem auch der Herrscher von Mars in den Fischen ist.
Nach dem Deutschen Bund gab es dann die Erfurter Union, oder Deutsche Union, dies war ein Versuch Preußens in den Jahren 1849/50 in der Phase Jupiter/Rahu, den Deutschen Bund durch einen deutschen Nationalstaat zu ersetzen. Rahu steht im Nakshatra Ardhra, hat eine Konjunktion mit dem 6. Hauspunkt, so sehen wir hier, dass man mit frischem Wind etwas erneuern wollte. Aber auch dieser Konstrukt entfaltete keine Stabilität, Rahu hat auch Schwächen, und so wurde im Sommer 1851, mit Beginn der Saturnphase, wieder der Deutsche Bund in alter (saturnischer Manier) Form reaktiviert.
Die Saturn-Phase ab 1851
Preußen und Österreich, die Großmächte, kämpften um die Vorherrschaft über Deutschland. So kam es zwischen diesen beiden Mächten von Juni – August 1866 zum „Deutschen Krieg“, den Preußen gewann. Preußen förderte nun, dass es einen deutschen Nationalstaat geben solle, der aber nur den eigenen Machtzwecken dienen sollte. Es kam im Jahre 1866 zur Gründung des „Norddeutschen Bundes“, wodurch der Deutsche Bund aufgelöst wurde. Diese Phase war in Saturn/Rahu, das passt, denn Saturn/Rahu steht oft für sehr schwierige Perioden. Saturn regiert außerdem den 12. Hauspunkt, das 12. steht für Auflösung, und er regiert auch für Ketu, der ebenfalls für Auflösung steht. Das Karma des Deutschen Bundes war beendet.
Schlussbemerkungen:
Dieser Chart ist damit der Vorläufer unseres heutigen Deutschlands und auch wenn wir in einer späteren Analyse Deutschlands sehen werden, wie wichtig der Chart des Deutschen Kaiserreichs von 1871 noch sein wird, so ist doch auch das Horoskop des Deutschen Bundes erhellend. Der Mond, der den Geist der deutschen Nation hier repräsentiert, war bereits vor 200 Jahren durch Autoritäten bedrängt (Sonne-Mond-Konjunktion), was sich in der weiteren Geschichte auf ähnliche Weise fortsetzen sollte. Saturn, der für die „Lebensdauer“ des deutschen Bundes steht, zeigt mit seiner Position im 12. Haus an, dass es nach einer gewissen zeit wieder zu einer schicksalshaften Auflösung kommen würde. Jupiter, der Herrscher des Aszendenten repräsentiert auch das Wohlergehen der Nation als Ganzes, seine Position im 8. Haus in der Waage weist darauf hin, dass Deutschland bereits in seiner damaligen Form von verborgenen Beziehungen abhängig gewesen ist. Der Herrscher der Waage, die Venus, steht mit Merkur, dem Herrscher des 7. und Rahu in Konjunktion, dies ist ein großer Hinweis darauf, dass dieser Fremdeinfluss aus dem Ausland kommt. Doch Mars im Aszendenten zeigt auch, dass das Volk gewillt wäre, sich daraus zu lösen, was aber in der Phase des Deutschen Bundes noch nicht zur Auslösung kommen sollte. Die Konjunktion von Sonne und Mond bedeutet außerdem, dass das Volk im Allgemeinen sich sehr mit der Obrigkeit identifiziert, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass der Herrscher des 10. Hauspunktes (Regierung) und des Aszendenten (Volk) der Jupiter ist.
In der Vedischen Astrologie unterscheidet man zwischen „angenehmen (subha)“ Planeten und „schrecklichen (paapa)“ Planeten. Wenn im 2. und im 12. Haus schreckliche Planeten stehen, dann ist der Lagna (Aszendent) von diesem eingerahmt. „Kartari“ bedeutet „Schere“ und die Schere wird dann von diesen beiden Planeten gebildet. Diese Konstellation ist ungünstig, die Person wird in seiner Entfaltung behindert. Es gibt auch ein positives Kartari-Yoga, dieses wird gebildet, wenn im 2. und im 12. Haus angenehme Planeten sind und damit den Aszendenten einrahmen. Dieses Yoga nennt man Subha-Kartari-Yoga und es fördert die Entwicklung der Person.
Schreckliche Planeten, auch „Übeltäter“ genannt, sind Saturn, Mars, Sonne, Rahu, Ketu, der abnehmende Mond und Merkur, wenn er mit einem schrecklichen Planeten eine Konjunktion hat (außer Rahu und Ketu). Angenehme Planeten, auch Wohltäter genannt, sind Jupiter, Venus, der zunehmende Mond und Merkur, wenn er alleine in einem Zeichen ist oder mit einem angenehmen Planeten in Konjunktion ist.
Beispiel 1: Angela Merkel und das Paapa-Kartari-Yoga
Angela Merkel hat im 2. Haus den schrecklichen Planeten Rahu und im 12. Haus vom Lagna aus den Saturn, der ebenfalls ein schrecklicher Graha ist. Dadurch ist sie in ihrer Entfaltung gehemmt und es diese Konstellation ist nicht günstig für die Gesundheit. Planeten im 12. Haus zeigen dabei an, für welche Schwierigkeiten oder Mängel man Ausgaben hat und schreckliche Grahas im 2. Haus zeigen die Probleme an, die nahe an dem Geborenen dran sind und die dazu führen, dass das Leben weniger genossen werden kann. Das Leben einer solchen Person befindet sich somit zwischen 2 schrecklichen Planeten, die Ängste auslösen und die Person bedrohen.
Beispiel 2 – Kurt Tucholsky und das Paapa-Kartari-Yoga
Kurt Tucholsky war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Auch er hat im 2. und 12. Haus vom Aszendenten aus betrachtet schreckliche Planeten (Rahu und Saturn). Tucholsky erhob die Stimme gegen die entstehende Diktatur in Hitler-Deutschland, musste aber immer mehr schweigen und verließ sogar Deutschland. Er konnte damit seine Persönlichkeit nicht entfalten, denn er wurde durch den Nationalsozialismus bedroht. Gewöhnlich haben Autoren keine solchen Yogas, doch wenn man als autor in dieser Zeit gegen das Regime schrieb, gab es diese Konstellation auch bei dem ein oder anderen Autoren.
Von den schrecklichen Planeten gelten aber der abnehmende Mond und der ungünstig gestellte Merkur nur als „sanfte“ Übeltäter.
Beispiel 3 – George Clooney und das Subha-Kartari-Yoga
George Clooney ist ein erfolgreicher amerikanischer Schauspieler. Er hat im 2. Haus vom Lagna die Venus und im 12. Haus vom Lagna den angenehmen Planeten Jupiter, somit liegt die günstige Variante der Kartari-Yogas vor. Angenehme Grahas wie hier Jupiter im 12. Haus helfen, dass man Ressourcen zum ausgeben hat, wodurch man glücklicher durch das Leben gehen kann. Angenehme Planeten wie hier die Venus im 2. Haus sind gute Dinge, die dem Geborenen nahe sind und stellen auch eine Ressource dar, durch die sie profitieren können. Cloonex stammt aus einer Entertainement-Familie, dies zeigt hier die Venus im 2. Haus an, was ein Vorteil für seine Karriere war.
Weiter gefasste Paapa- bzw. Subha-Kartari-Yogas
Dieses Prinzip, dass der Aszendent duch 2 angenehme oder üble Planeten eingerahmt ist, lässt sich auch erweitert analog auf eingerahmte Planeten anwenden. In diesem Fall werden dann die entwicklungen des eingeklemmten Planeten gehemmt bzw. gefördert. Hierzu ein weiteres Beispiel.
Beispiel 4 – Paapa-Kartari-Yoga bei Helena Blavatsky
Helena Blavatsky war eine russische Okkultistin. Sie hat Mars zwischen Saturn und Merkur, der durch die Konjunktion mit Mars und Saturn ebenso ein schrecklicher Planet ist. Somit leidet Mars in seiner Entfaltung. Dies reduziert, dass sie Charakterstärke und Tugenden entwickeln kann. Helena Blavatsky wurde des öfteres Betrug und Täuschungsmanöver vorgeworfen, was aufgrund des eingeklemmten Mars ein Hinweis wäre. Merkur als schrecklicher Planet ist hier aber nicht so schlimm, viel schlimmer ist Saturn, der in einer noch weiter gefassten Anwendung des Kartari-Yogas auch durch die schrecklichen Planeten Rahu und Mars zeichenübergreifend eingeklemmt ist. Ein gehemmter Saturn wird ängstlicher und kann weniger aushalten. Auch Rahu wäre demnach in einem Paapa-Kartari-Yoga, da er zwischen Saturn und Sonne steht. Ein eingeklemmter Rahu fördert ebenfalls Ängste und Phobien. Ich will an dieser Stelle nicht behaupten, dass sie keine große Erkenntnisse im okkulten Bereich hervorbrachte, doch muss sie auch eine sehr ängstliche Person gewesen sein, zumal Merkur auch der Herrscher ihres Aszendenten ist. Allerdings ist es hier von Vorteil, dass Merkur in der Jungfrau in seinem Erhöhungszeichen ist, also am stärksten ist – dies relativiert dies wieder etwas. Oft ist es so, dass Esoteriker aufgrund der eigenen noch bestehenden Ängste im okkulten Bereich forschten.
Das „Ashrama-System“ stellt eine wichtige Säule im Vedischen Leben dar. Hier wird das menschliche Leben in 5 Perioden eingeteilt. Diese 5 Stadien sind: 1. Bala-Ashrama (Kindsein, Schule), 2. Brahmacharya (Ausbildung), 3. Grihastha (Haushälter), 4. Vanaprastha (Phase des Rückzugs) und 5. Sannyasa (Entsagender). Andere sprechen von 4 Stadien und fassen die Nummer 1 und 2 zusammen. Diese Lebensstadien werden auch kombiniert mit den 4 Vedischen Lebenszielen (Purusartha) Dharma, Artha, Kama und Moksha. Demnach wäre es für die ideale Entwicklung eines Menschen so handzuhaben, dass die ersten beiden Phasen für Dharma und Moksha verwendet werden. Erst in den letzten Jahren des Brahmacharya, also ab 20, sollte dann das Streben nach materieller Sicherheit (Artha) hinzukommen. Als Haushälter sind dann alle 4 Lebensziele wichtig, aber in den letzten beiden Stadien des Lebens wieder nur noch Dharma und Moksha. Hierzu eine grafische Darstellung:
Die linke Säule in dieser Tabelle beschreibt das Lebensalter. Allerdings überschneiden sich diese Zeiträume auch oft und es gibt auch geringfügig abweichende Meinungen, wie lange z. B. die Phase eines Brahmacharya sein sollte etc. Ehe wir dieses Wissen in Verbindung mit der Vedischen Astrologie bringen, wollen wir dieser verschiedenen Lebensstadien noch etwas näher beschreiben.
Der 1. Ashrama: Bala-Ashrama:
Ashram als Kind und wenn wir in die Schule gehen
Der 2. Ashrama: „Brahmacharya“ oder Studentenpraktikum
Zeit der formalen Bildung, die bis zum Alter von etwa 25 Jahren dauert. Während dieser Zeit verlässt der Schüler sein Zuhause, um bei einem Guru zu sein und sowohl spirituelles als auch praktisches Wissen zu erwerben, das im Einklang mit Dharma stehen soll. Der Schüler hat zwei Aufgaben: die Fähigkeiten seines Lebens zu erlernen und sich ständig seinen Lehrern zu widmen. Während dieser Zeit heißt er Brahmachari, während er sich auf seinen zukünftigen Beruf sowie auf seine Familie und das soziale und religiöse Leben vorbereitet, das uns erwartet. In dieser Phase sollte man immer noch ein keusches Leben führen. Wenn man dienen möchte im Leben, dann ist dies der Brahmacharya-Ashram z. B. Gandhi.
Das 3. Ashrama: „Grihastha“ oder Familienstadium
Das wählen die Meisten (deswegen sagt der Rishi Parashara, dass das D 9 die „Ehe“ anzeigt). Dieses dritte Ashrama beginnt in der Ehe, wenn man die Verantwortung dafür übernehmen muss, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und eine Familie zu ernähren. In diesem Stadium praktizieren Hindus zuerst Dharma, streben aber auch nach Reichtum oder materieller Befriedigung (artha) als Notwendigkeit und gönnen sich unter bestimmten definierten sozialen und kosmischen Normen sexuelles Vergnügen (kama). In dieser Phase existieren die stärksten sexuellen, emotionalen, beruflichen, materiellen und sozialen Bindungen. Hat man ein gutes Navamsa in dieser Zeit, wird man Sinn finden in seinem Ehe-Ashram. Diese Periode wird dem Alter 24 – 48 zugeordnet.
Das 4. Ashrama: „Vanaprastha“ oder die Rückzugsphase
Dieses Ashrama dauert bis zum Alter von etwa 50 Jahren. Nach Manus Gesetzen sollte ein Mensch, wenn die Haut faltig wird und sein Haar grau wird, sein Zuhause verlassen und in den Wald gehen. Viele Hindus sind jedoch so verliebt in das 3. Ashrama, dass die Grihastha-Stufe ein Leben lang dauert. Ab Ende 40 beginnt diese Phase und sie geht bis Anfang 70. In dieser Phase kann man beginnen, für andere Menschen als Ratgeber zu fungieren, da man die 3. Periode bereits durchlebt hat.
Das 5. Ashrama: „Sannyasa“ oder das wandernde asketische Stadium
Das Vanaprastha-Stadion war schon ein schrittweiser Rückzug, doch jetzt entsagt man dem materiellen Leben. Die Pflicht des Menschen als Familienoberhaupt endet: Er wurde Großvater, seine Kinder wuchsen auf und schufen ein Eigenleben. In diesem Alter sollte er alle körperlichen, materiellen und sexuellen Freuden aufgeben, sich aus seinem sozialen und beruflichen Leben zurückziehen und sein Zuhause für eine Hütte im Wald verlassen, wo er Zeit im Gebet verbringen kann. Diese Phase beginnt mit Anfang 70 und geht bis zum Lebensende.
Der 1. und 2. Ashrama werden den Planeten Mars, Saturn und Merkur zugeordnet, der 3. den Planeten Jupiter und Venus, dem 4. der Sonne und Mond und dem 5. den Planeten Rahu und Ketu.
Den Pfad, den Jemand erwählt, zeigt letztlich den Ashram an, in dem Jemand ist. Ein Ashram ist eigentlich die Gemeinschaft, in der man ist und die meisten Menschen wählen als Ashram die Ehe und führen so das Leben eines Haushälters bis zum Lebensende. Aber andere wählen den spirituellen Ashram und werden ein Entsagender oder ein Mönch und nicht erst in den späten Lebensjahren.
Sind wir im Bala-Ashram, hier gehen wir in die Schule und ist das Navamsa gut, dann glauben wir an diesen Ashram und finden unsere Antworten in unserer Kultur und wollen das Beste daraus machen. Und ist man unglücklich in der Schule gewesen, dann muss das Navamsa für diese Zeit schlechtes angezeigt haben.
Im Bramacharya-Ashram will man ein produktives Leben führen aber mehr in die Richtung, sich einem hohen Ideal anzunähern, das über das Genießen und Erzeugen von Nachkommen hinausgeht. Und dann kommt der Ashram als Haushälter, man heiratet und wenn man ein gutes Navamsa hat, dann findet man Sinn in der Ehe und in der Gesellschaft, ist das D 9 verletzt, dann wird man unpassend verheiratet oder man musste wegen Nachkommen heiraten etc.
Allein die Tatsache, dass wir Astrologie erlernen, zeigt an, dass es Verletzungen im Navamsa geben muss, denn in den westlichen Gesellschaften wird die Astrologie abgelehnt und wir suchen außerhalb unseres kulturellen Verständnisses nach Antworten. Aber das Ziel ist, dass wir unseren Ashram erwählen und darin Sinn finden, denn ansonsten verschwenden wir die Zeit und wandern ziellos umher.
Das Ziel des Navamsas ist es also, einen Fokus im Leben zu haben und sich einem Ashram anzuschließen. Und so wird unser Pfad schmaler, denn wir fokussieren uns dann. Hat man z. B. den Ehe-Ashram, dann kann man sich nicht mit anderen Frauen einlassen. Oder ist man im Ashram eines Bramacharya, der ist sehr, sehr eng, aber je enger ein Pfad ist, umso schneller entwickelt man sich. Und das Ziel eines Ashrams ist es immer, Wissen über das Selbst zu erhalten, denn auch dafür steht das 9. Haus. Und hat man z. B. den Ehe-Ashram gewählt und wird geschieden, dann fühlt man sich erst einmal verloren, denn nun ist man ohne Sinn unterwegs, zuvor drehte sich ja alles um die Ehe. Ein schlechtes Navamsa bedeutet also, dass man sich nicht verankert fühlt und unsicher mit dem fühlt, was man tut im Leben. Das Rasi ist der Pfad, aber das Navamsa verankert uns auf diesem.
So können wir die einzelnen Ashrams untersuchen. Bis zum Schulabschluss ist es der Bala-Ashram, hier sehen wir am Navamsa, wie sehr der Schüler dem Lernen hingegeben ist und Erfüllung darin findet. Dann sagen wir, dass Jemand auf die Hochschule gehen will, jetzt ist dies der Bramacharya-Ashram, dann kommt der Ehe-Ashram, man versucht mit seinem Partner das Beste aus dem Leben zu machen. Oder man entscheidet sich, der Welt zu entsagen, sich voll auf die spirituelle Entwicklung zu fokussieren. Doch wenn das Navamsa nicht stark ist, dann wandert man oft zwischen dem spirituellen Ashram und dem Ehe-Ashram hin und her und man fokussiert sich nicht, man kann sich also nicht auf dem jeweiligen Pfad verankern.
Beispiel: Der Ashram von Gandhi
Hier sehen wir das Navamsa von Mahatma Gandhi, dem großen indischen Freiheitskämpfer, der von 1869 – 1948 lebte. Im Zeichen Krebs hat er den so wichtigen 9. Hauspunkt, der anzeigt, wie wir „unseren Ashram“ finden. Er hat Saturn und Jupiter darin, das bedeutet, dass er im Leben eines Haushälters (Grihastha) und eines Brahmacharya (Dienen, Lernen, Zölibat) seinen Ashram finden wollte. Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau 4 Kinder. Wenn man so will, dann lebte er gleichzeitig in diesen beiden Lebensstadien. Dies zeigte sich z. B. in der Form, dass er 1906 ein Keuschheitsgelübde ablegte und sehr streng mit der Disziplinierung von sich selbst gewesen ist. Rahu und Ketu beeinflussen aber auch das Zeichen Krebs. Diese beiden Planeten fördern den Ashrama der Entsagung und wie Sie hier sehen, steht die Venus zusammen mit Ketu im Skorpion, was bedeutet, dass er sich vom sexuellen Genuss früh lossagte im Leben. Dies steht im Zusammenhang damit, dass er sein Leben auch so ausrichten wollte, um Befreiung (Moksha) erlangen zu können, denn Krebs ist ein Wasserzeichen und wird diesem Lebensziel zugeordnet. So war sein „Ashram“ im Leben gemischt, denn er führte das Leben eines Haushälters, konnte aber darin trotzdem sein Bedürfnis der Entsagung (Sannyasa-Ashrama) leben.
Beispiel: Der Ashrama von Sant Kirpal Singh
Dies ist das Navamsa von einem der größten Mystiker des letzten Jahrhunderts aus Indien. Sant Kirpal Singh hat den Aszendenten, aber auch den so wichtigen 9. Hauspunkt im Wasserzeichen Skorpion, in dem auch ein starker Mars enthalten ist. Das Zeichen Skorpion wird außerdem aspektiert durch Ketu, Rahu, Jupiter und Venus. Sant Kirpal Singh heiratete und hatte Söhne, so spielte der Ashrama als Haushälter auch eine Rolle in seinem Leben (wir sehen, dass Jupiter und Venus den Skorpion aspektieren). Doch dann aspektieren auch die beiden Mondknoten, Rahu und Ketu, und dies zeigt den Ashrama eines „Sannaysi“ an. Und ja, er entsagte früh den materiellen Vergnügungen und Mars, der im Skorpion steht, betont auch noch den Ashrama als ein Brahmachari. Er diente seinem Guru und führte ein keusches Leben, da der Mars hier so stark im Skorpion die wichtigsten Komponenten beeinflusst, war dies sein „wichtigster“ Ashram. 1911, in der planetaren Hauptphase von Jupiter (Haushälter-Ashram), heiratete er auf Wunsch der Eltern.