Das Vedische Horoskop von Srila Prabhupada (Gründer der ISKCON-Bewegung)

Srila Prahbupada gründete 1966 die weltberühmte Hare-Krishna-Bewegung, die durch seine Bemühungen in 108 Tempeln in der ganzen Welt vertreten ist. Er diktierte zahlreiche Bücher und hielt viele Vorträge und er reiste mehrmals rund um die Welt, 1965 bereits auch in die USA trotz seines hohen Alters und gesundheitlicher Probleme. Damit leistete er große Verdienste, um das Krishna-Bewusstsein unter die Menschen zu bringen. Wir wollen ihn deshalb anhand einiger fundamentaler Techniken der Vedischen Astrologie betrachten, inwieweit sich sein Leben in seinem Vedischen Horoskop widerspiegelt. Wie immer lege ich die Nakshatras siderisch und die Zeichen mit dem tropischen Tierkreis zugrunde, was m. E. auch für die Vedische Astrologie richtig ist. Dies ergibt diesen Chart:

Der wichtigste Planet in seinem Horoskop ist Jupiter, denn dieser beschreibt seine Seele. Jupiter gibt ihm dadurch die Eigenschaft eines Predigers, eines Gurus oder Lehrers, Eigenschaften, die wir sehr gut an ihm wahrnehmen konnten. Jupiter, sein sog. „Atmakaraka“, steht im Zeichen Löwe, zusammen mit Ketu. Das bedeutet, dass er bereits in vergangenen Leben sehr gläubig war oder als Prediger wirkte. Das Zeichen Löwe gibt ihm die Qualität eines „führenden“ Predigers, eine Rolle, die er zweifelsohne in der ISKCON wahrgenommen hat.

Jupiter und Ketu befinden sich in der Nakshatra-Position Magha, das bedeutet, dass er sich mit seiner spirituellen Arbeit auch seinen Vorfahren verpflichtet fühlte. Dies auch deshalb, weil Jupiter die 2. Häuserspitze regiert, dies verweist darauf, dass seine Guru-Tätigkeit die Folge der Fortführung einer gewissen Linie ist.

Sein Aszendent ist der Steinbock, dessen Herrscher Saturn sich im Brahmanen-Zeichen Skorpion befindet. Im Navamsa befindet sich der Atmakaraka Jupiter auch in einem Brahmanen-Zeichen, dem Skorpion und die Sonne, der Herrscher des Aszendenten dort, befindet sich auch im Brahmanen-Zeichen Fische, dies wiederholt abermals seine religiöse Berufung in den Stand eines Predigers bzw. Gurus. Mars und Jupiter bilden dort sogar einen Zeichentausch, das bedeutet, dass er seinen Sinn im Leben auch darin gefunden hat, mit starkem Willen an fernen Orten neue Tempel und Gruppen aufzubauen (Jupiter regiert die 4. und 12. Häuserspitze, Mars die 11.).

Er hat aber so viele Bücher geschrieben, wie ist dies zu sehen und vor allem predigte er „Bhakti-Yoga“, Hingabe an Krishna, wie zeigen sich diese zentralen Inhalte seines Lebens? Zum einen haben wir die Venus in einem Trikona-Haus, im 9. in der Jungfrau. Die Venus ist ein sog. „Yogakaraka“ für Aszendent Steinbock, gibt also ein Raja-Yoga, was Srila Prabhupada zu einer großen und inspirierten Persönlichkeit macht. Diese Venus formt mit Merkur einen Zeichentausch, da Venus in der merkurischen Jungfrau sitzt und Merkur in der von Venus regiert Waage ist – dadurch wird dieses Raja-Yoga nochmals verstärkt. Venus, die ihn damit erfolgreich und inspiriert macht, steht für Bhakti-Yoga und Merkur, der dieses Yoga verstärkt, repräsentiert Vishnu, also damit auch Krishna. Planeten, die einen Zeichentausch bilden, sind immer sehr wichtig, dies umso mehr hier, da sie in ein mächtiges Raja-Yoga eingebunden sind. Das bedeutet, dass sein Erfolg mit Bhakti-Yoga in Verbindung mit dem Krishna-Bewusstsein verbunden ist. Die Venus ist in der dienenden Jungfrau platziert, worin die 8. Häuserspitze ist, die seinen Glauben (Venus regiert die 9. Häuserspitze) damit mit Hingabe (8. Häuserspitze) verbindet. Die Venus regiert die 9. Häuserspitze, damit repräsentiert sie auch die Berufung. Durch die enge Verbindung mit Merkur, der für Reisen, Vorträge und Schreiben steht, bekommen wir erste wichtige Hinweise auf die Autoren-Tätigkeit. Es geht weiter, da der Herrscher der 10. Häuserspitze, Mars, welcher damit die größten Taten repräsentiert (sprich die „berufliche“ Laufbahn), im schriftstellerisch geneigten Zwilling steht. Außerdem regiert Mars nicht nur die 10. Häuserspitze und Saturn, welche beide die Arbeit repräsentieren, sondern auch die 3., wodurch die Arbeit mit Schreiben und Vorträgen verbunden wird. Der Mond regiert das 7. Haus, steht also für die Öffentlichkeit, durch seine Position im Zwilling ist es nicht verwunderlich, dass er in Saturn/Mond mit einem neuen Magazin („Back to Godhead“) in die Öffentlichkeit trat. Der Mond, der die Öffentlichkeit und das Ausland repräsentiert und eine Konjunktion mit Mars, dem Herrscher der 10. und 3. Häuserspitze, hat, zeigt seine missionarische Vortragstätigkeiten an.

Interessant: im Jahre 1954 verließ er seine Ehefrau, weil er sich voll seinen religiösen Aufgaben widmen wollte. Dies war in Merkur/Merkur. Merkur regiert die 8. Häuserspitze, also große Veränderungen, als auch die in der Jungfrau befindliche gefallene Venus, diese steht damit für die aufgegebene Ehe. Zudem ist die Venus im gleichen Zeichen wie die Sonne, ein trennender Planet, die zudem das 8. Haus (große Veränderungen) regiert und damit abermals diese große Veränderung anzeigt. Im September 1965 kam er in die USA, also nach Übersee, das sehen wir daran, dass Jupiter das 12. Haus auslöst, welches Übersee repräsentiert. Es ist ihm zu verdanken, dass die Welt außerhalb Indiens diese wertvollen Botschaften und Vedischen Texte zugänglich gemacht bekam.