In der Vedischen Astrologie unterscheidet man zwischen „angenehmen (subha)“ Planeten und „schrecklichen (paapa)“ Planeten. Wenn im 2. und im 12. Haus schreckliche Planeten stehen, dann ist der Lagna (Aszendent) von diesem eingerahmt. „Kartari“ bedeutet „Schere“ und die Schere wird dann von diesen beiden Planeten gebildet. Diese Konstellation ist ungünstig, die Person wird in seiner Entfaltung behindert. Es gibt auch ein positives Kartari-Yoga, dieses wird gebildet, wenn im 2. und im 12. Haus angenehme Planeten sind und damit den Aszendenten einrahmen. Dieses Yoga nennt man Subha-Kartari-Yoga und es fördert die Entwicklung der Person.
Schreckliche Planeten, auch „Übeltäter“ genannt, sind Saturn, Mars, Sonne, Rahu, Ketu, der abnehmende Mond und Merkur, wenn er mit einem schrecklichen Planeten eine Konjunktion hat (außer Rahu und Ketu). Angenehme Planeten, auch Wohltäter genannt, sind Jupiter, Venus, der zunehmende Mond und Merkur, wenn er alleine in einem Zeichen ist oder mit einem angenehmen Planeten in Konjunktion ist.
Beispiel 1: Angela Merkel und das Paapa-Kartari-Yoga
Angela Merkel hat im 2. Haus den schrecklichen Planeten Rahu und im 12. Haus vom Lagna aus den Saturn, der ebenfalls ein schrecklicher Graha ist. Dadurch ist sie in ihrer Entfaltung gehemmt und es diese Konstellation ist nicht günstig für die Gesundheit. Planeten im 12. Haus zeigen dabei an, für welche Schwierigkeiten oder Mängel man Ausgaben hat und schreckliche Grahas im 2. Haus zeigen die Probleme an, die nahe an dem Geborenen dran sind und die dazu führen, dass das Leben weniger genossen werden kann. Das Leben einer solchen Person befindet sich somit zwischen 2 schrecklichen Planeten, die Ängste auslösen und die Person bedrohen.
Beispiel 2 – Kurt Tucholsky und das Paapa-Kartari-Yoga
Kurt Tucholsky war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Auch er hat im 2. und 12. Haus vom Aszendenten aus betrachtet schreckliche Planeten (Rahu und Saturn). Tucholsky erhob die Stimme gegen die entstehende Diktatur in Hitler-Deutschland, musste aber immer mehr schweigen und verließ sogar Deutschland. Er konnte damit seine Persönlichkeit nicht entfalten, denn er wurde durch den Nationalsozialismus bedroht. Gewöhnlich haben Autoren keine solchen Yogas, doch wenn man als autor in dieser Zeit gegen das Regime schrieb, gab es diese Konstellation auch bei dem ein oder anderen Autoren.
Von den schrecklichen Planeten gelten aber der abnehmende Mond und der ungünstig gestellte Merkur nur als „sanfte“ Übeltäter.
Beispiel 3 – George Clooney und das Subha-Kartari-Yoga
George Clooney ist ein erfolgreicher amerikanischer Schauspieler. Er hat im 2. Haus vom Lagna die Venus und im 12. Haus vom Lagna den angenehmen Planeten Jupiter, somit liegt die günstige Variante der Kartari-Yogas vor. Angenehme Grahas wie hier Jupiter im 12. Haus helfen, dass man Ressourcen zum ausgeben hat, wodurch man glücklicher durch das Leben gehen kann. Angenehme Planeten wie hier die Venus im 2. Haus sind gute Dinge, die dem Geborenen nahe sind und stellen auch eine Ressource dar, durch die sie profitieren können. Cloonex stammt aus einer Entertainement-Familie, dies zeigt hier die Venus im 2. Haus an, was ein Vorteil für seine Karriere war.
Weiter gefasste Paapa- bzw. Subha-Kartari-Yogas
Dieses Prinzip, dass der Aszendent duch 2 angenehme oder üble Planeten eingerahmt ist, lässt sich auch erweitert analog auf eingerahmte Planeten anwenden. In diesem Fall werden dann die entwicklungen des eingeklemmten Planeten gehemmt bzw. gefördert. Hierzu ein weiteres Beispiel.
Beispiel 4 – Paapa-Kartari-Yoga bei Helena Blavatsky
Helena Blavatsky war eine russische Okkultistin. Sie hat Mars zwischen Saturn und Merkur, der durch die Konjunktion mit Mars und Saturn ebenso ein schrecklicher Planet ist. Somit leidet Mars in seiner Entfaltung. Dies reduziert, dass sie Charakterstärke und Tugenden entwickeln kann. Helena Blavatsky wurde des öfteres Betrug und Täuschungsmanöver vorgeworfen, was aufgrund des eingeklemmten Mars ein Hinweis wäre. Merkur als schrecklicher Planet ist hier aber nicht so schlimm, viel schlimmer ist Saturn, der in einer noch weiter gefassten Anwendung des Kartari-Yogas auch durch die schrecklichen Planeten Rahu und Mars zeichenübergreifend eingeklemmt ist. Ein gehemmter Saturn wird ängstlicher und kann weniger aushalten. Auch Rahu wäre demnach in einem Paapa-Kartari-Yoga, da er zwischen Saturn und Sonne steht. Ein eingeklemmter Rahu fördert ebenfalls Ängste und Phobien. Ich will an dieser Stelle nicht behaupten, dass sie keine große Erkenntnisse im okkulten Bereich hervorbrachte, doch muss sie auch eine sehr ängstliche Person gewesen sein, zumal Merkur auch der Herrscher ihres Aszendenten ist. Allerdings ist es hier von Vorteil, dass Merkur in der Jungfrau in seinem Erhöhungszeichen ist, also am stärksten ist – dies relativiert dies wieder etwas. Oft ist es so, dass Esoteriker aufgrund der eigenen noch bestehenden Ängste im okkulten Bereich forschten.