Das Milchwunder von Indien – eine astrologische Rückschau

Es geschah am 21.09.1995: in einem Vorort von Delhi wird wie gewohnt im Rahmen der sog. „Yajna-Zeremonie“ einer Statue der Gottheit Ganesha Milch als Speise dargeboten. Dazu wird ein Becher oder ein Löffel Milch vor die Statue gehalten und ein Weihegebet gesprochen. Danach verteilt die Priesterin oder der Priester die geweihte Speise bzw. Milch (Prasadam) den Familienmitgliedern. Diese Zeremonie wird seit Jahrtausenden in indischen Tempeln zelebriert, doch am 21.09.1995 geschah das Unfassbare:

Während dieser Zeremonie beobachteten plötzlich die Anwesenden, dass sich die dargebotene Milch in Nichts auflöste!

Und es wurde festgestellt, dass sich dies nicht nur in diesem Tempel in Delhi ereignete, sondern in den verschiedensten Hindu-Tempeln weltweit. So verbreitete sich am 21.09.1995 weltweit wie ein Lauffeuer die Nachricht, dass Ganesha Milch trinken würde im Rahmen dieser Zeremonie.

Das Besondere an diesem Wunder war, dass sich dieses weltweit zeitgleich ereignete und so von Millionen Menschen wahrgenommen wurde. Es strömten riesige Menschenmassen in die Tempel, sodass das öffentliche Leben in Indien fast zum Erliegen kam, sogar der Handel an der Börse wurde ausgesetzt. Auf der anderen Seite versuchten Wissenschaftler, mit äußerst unbefriedigenden Argumenten diese Erscheinung als eine inszenierte Massenhysterie abzuwerten.

Wir wollen uns dazu die damalige Zeitqualität ansehen, inwieweit sich dieses besondere Ereignis darin widerspiegelte. Dieses Horoskop wird erstellt für das erwähnte Datum mit 04:00 Uhr Ortszeit, da dies die Zeit der ersten Beobachtung des Wunders war.

Basierend auf den erwähnten Daten haben wir als Aszendenten den sattvischen Löwen mit dem Mond, dem Herrscher des 12. Hauses, darin. Interessant: Mond steht für Milch, das 12. Haus steht für Tempel, so spiegelt das 1. Haus schon wichtige Inhalte dieses Ereignisses wieder. Der Mond wird außerdem am stärksten aspektiert durch Jupiter, und zwar mit 55/60 Virupas Aspekt-Stärke, was sehr intensiv ist. Jupiter regiert das 5. und das 8. Haus. Das bedeutet, dass diese Erscheinung, die mit Milch zu tun hat (Mond), in Verbindung mit religiösen Zeremonien steht (Jupiter regiert das 5. Haus). Jupiters Herrschaft über das 8. Haus bzw. Saturn bedeutet, dass dies ein religiöses Wunder (8. Haus, Jupiter) ist, das mit Opfergaben (Saturn) in Verbindung steht. Jupiter selbst steht im sattvischen Zeichen Schütze im 5. Haus, er ist dort sehr stark und fördert segnende Zeremonien.

Die Gottheit Ganesha

Der Mond steht im sattvischen Zeichen Löwe sehr gut und aspektiert stark Mars, den Herrscher des 4. Hauses, und auch das 7. Haus. Das bedeutet, dass diese Erscheinung mit dem Milchwunder (Mond in Verbindung mit Jupiter als Herrscher des 8. Hauses) nicht nur Indien (4. Haus, Mars), sondern auch das Ausland beeinflusste. Der Mond ist hier qualitativ recht gut, er ist überwiegend durch sanfte Planeten („Wohltäter“) beeinflusst, so hat er wünschenswerte Einflüsse auf die genannten Gebiete. Außerdem befindet sich der Mond im Löwen im Zeichen eines großen Freundes. Er ist dort im Nakshatra Aslesha, welches von Merkur regiert wird. Im gleichen Tara wie der Mond, dem sog. „Janma-Nakshatra“, befindet sich auch der Jupiter, da er im Nakshatra Jyeshtha steht, welches ebenfalls von Merkur regiert wird. Merkur steht für den Intellekt (Budha) und wird auch mit Ketu assoziiert, der der Gottheit Ganesha zugeordnet wird. Das bedeutet also, dass der so wichtige Mond, der dieses Wunder repräsentiert, auf zweifache Weise auch mit Ganesha verbunden ist und es waren die Statuen von Ganesha, die anfangs die Milchopfer der Gläubigen austranken!

Die Gottheit Ganesha wird aber auch durch Ketu repräsentiert. Ketu steht hier im Widder im 9. Haus, dessen Herrscher Mars ist stark im eigenen Zeichen Skorpion im 4. Haus. Ketu steht hier im Nakshatra Aswini, dessen Herrscher Ketu ist, damit ist Ketu im eigenen Nakshatra, eine sehr starke Konstellation bezogen auf Ketu. Das 4. Haus steht für das Innenleben, das 9. Haus für Glück, das auch durch die Göttliche Gnade kommt, und dieses Glück hat mit Milch zu tun, da Mars am stärksten durch den Mond aspektiert wird, der für Milch steht. Dieses besondere Ereignis geschah an einem Donnerstag, dieser Tag (Vara) wird Brihaspati, also Jupiter, zugeordnet, welcher für das Göttliche steht. Das Wunder, das geschah, entsprang den hingebungsvollen Zeremonien (Jupiter als Herrscher des 8. Hauses steht stark im 5. Haus im Schützen) und dieser aspektierte am stärksten das 12. Haus, so sehen wir dadurch die Verbindung mit den Tempeln bzw. dem Transzendenten.

Allerdings war das Ausland sehr irritiert mit diesen Informationen, wir sehen, dass Saturn, der das 7. Haus (Ausland) repräsentiert, in Opposition mit der Sonne ist, die den Aszendenten bzw. den Mond regiert. Die rasante Verbreitung dieser Information des Milchwunders sehen wir daran, dass der Herrscher des Aszendenten, die Sonne, dessen Herrscher Merkur ist (dieser steht für Ganesha bzw. die Medien), im 3. Haus steht, zusammen mit Venus und Rahu. Rahu bzw. der Herrscher des 8. Hauses, Jupiter, sind in guten Qualitäten, dies reduziert enorm die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um einen Betrug handelte.

Was ist nun der Sinn dieses Wunders aus astrologischer Sicht? Diese spirituelle Gnade, die in Verbindung mit Ganesha passierte (Ketu im 9. Haus), sollte wohl das Innenleben der Menschen in Indien, aber auch weltweit dabei unterstützen, den eigenen inneren Kampf weiterhin engagiert zu führen. Da Mars am stärksten auch durch den Mond aspektiert wird, der das 12. Haus regiert, ist damit auch gemeint, dass es um den inneren Kampf geht, der letztlich auch zur ultimativen Befreiung aus dem Rad der Wiedergeburten führen soll (Moksha). Und für diejenigen, die glauben, die sehen dies, doch diejenigen, die nicht glauben, werden dies auch nicht so sehen, obwohl es gesehen werden konnte.