- Das Vedische Horoskop des großen indischen Mystikers – Technische Daten
Gemäß einem antiken Text aus dem Jahre 1557, der „Chaitanya Charitamrita“, wurde Chaitanya am 18.02.1486 in Nadia in Westbengalen geboren. Da dies das Datum des julianischen Kalenders ist, ergibt dies gemäß dem gregorianischen Kalender den 27.02.1486. Die Richtigkeit dieser Umrechnung bestätigt sich auch dadurch, dass es an einem Vollmond-Tag war und dies trifft nur auf den 27.02. zu und nicht auf den 18.02. Genau heißt es: Im Jahr 1407 der Saka-Ära (= 1486 unsere Zeitrechnung), im Monat „Phalguna“ (= Februar/März), kurz nach Sonnenuntergang. Der Sonnenuntergang in Westbengalen für diesen Tag wurde errechnet mit 17:58 Uhr, somit wäre 17:59 Uhr oder etwas später auch richtig.
Wenn Sie jetzt meine Chartdarstellung sehen, dann fällt sicherlich einigen von Ihnen auf, dass ich andere Zeichenpositionen der Planeten bzw. des Aszendenten habe. Dies kommt daher, weil ich überzeugt bin, dass der tropische Tierkreis, der auch in der westlichen Astrologie verwendet wird, für die indische Astrologie der maßgebende ist und nur die Nakshatras siderisch kalkuliert werden müssen.
Damit fällt der Aszendent sehr sicher in die Jungfrau, wie auch das Mondzeichen mit Ketu darin, die so wichtige Sonne ist mit Rahu und Merkur in den Fischen. Sein Atmakaraka ist der Mars, der erhöht mit einem Jupiter im Fall im 5. Haus steht. Die Venus ist im Widder und der Saturn ist im Schützen.
/
2. Beschreibung Sri Chaitanya Mahaprabhu
Sri Chaitanya Mahaprabhu war ein indischer Mystiker und gründete eine vishnuitische Lehre, in der es um das Singen und Rezitieren der Namen von Radha und Krishna geht. Er ist der Begründer der „Hare-Krishna“-Bewegung.
Er wird nicht nur in Indien als ein Heiliger angesehen. Die Verehrung Krishnas durch seine ekstatischen Gesänge und Tanz führte weltweit zur Entstehung einer sehr großen Bewegung. Damit brachte er das Gottesbewusstsein wieder verstärkt zu den Menschen. Seine Schaffensphase fällt zusammen mit der Lebenszeit Martin Luthers, des christlichen Mystikers Sebastian Franck, des Heiligen Kabir, Guru Nanaks, sodass wir feststellen, dass zu dieser Zeit mehrere sehr große Seelen die geplagte Menschheit zu trösten suchten. Das war auch bitter nötig, denn Kriege, Inquisition und andere Plagen erschütterten immer wieder die verschiedenen Länder der Erde. Ehe wir einige wichtige astrologische Konstellationen beleuchten, sollten wir folgende wichtige Faktoren aus seinem Leben uns merken:
1. Er wurde in einer Brahmanen-Familie geboren. Bereits als Kind kannte er die wichtigen Schriften und konnte daraus schlussfolgern. Er war sehr bewandert in der „Nyaya-Philosophie“ bereits im Alter von 15.
2. Im Jahr 1500 wurde er verheiratet, aber seine Frau starb kurz darauf an einem Schlangenbiss. Aufgrund des Einflusses der Mutter heiratete er kurz darauf ein zweites Mal.
3. Im Alter von 16 oder 17 reiste er nach Gaya und wurde durch Isvara Puri initiiert (eingeweiht). Das war demnach um 1502/1503. Sein Vater verstarb auch in dieser Phase.
4. Ab 1504 – 1510 machte er das rituelle Chanten, Singen und Tanzen (Sankirtana Dharma) in ganz Indien bekannt.
5. Im Jahre 1510 nahm er den Stand der Entsagung (Sannyasa) an und war von 1511 – 1515 in Südindien auf Pilgertouren.
6. Ab 1515 blieb er in Puri und widmete sich ganz seinen spirituellen Erfahrungen und dem Rückzug, wo er auch mit 48 im Jahre 1534 den Körper verließ.
3. Erste astrologische Besonderheiten
Dieses Horoskop weist in der Tat viele Besonderheiten auf, auf die ich nun eingehen möchte.
Das „kleine“ Vedische Horoskop
Wen wir zunächst nur die Quersumme des Geburtsdatums nehmen, ergibt dies die 3, egal ob wir dies julianisch oder gregorianisch rechnen. Die Zahl 3 wird dem Mars zugeordnet, der hier sein wichtigster Planet ist, der Atmakaraka, zudem regiert er auch das 3. Haus und das 8. und er ist erhöht, d. h. der Planet mit der besten Würde! Die Schwingung von diesem guten Mars lässt gleich zu Beginn erkennen, dass Chaitanya eine sehr energetische, motivierte und intelligente Persönlichkeit hat. Er kann unerschrocken auf die Menschen losziehen und mit Fokus und Willenskraft das bewegen, was er möchte und die logische Argumentation ist eine Stärke von ihm.
Aszendent:
Dieser fällt in die Jungfrau, mit dem Mond, dem Herrscher des 11. Hauses, und Ketu darin, die sich beide im Nakshatra Uttaraphalguni befinden. dieses Nakshatra fördert seinen Enthusiasmus und da es von der Gottheit „Bhaga“ regiert wird, sind Würde, Glorie, Schönheit und Stärke mehr an ihm betont. Das Wort „Bhaga“ findet sich auch wieder in „Bhagavan“ und „Bhagavata“ und „Bhagavadgita“ und „Bhakti“. Das bedeutet, dass Bhakti dafür steht, die allanziehende Göttlichkeit in einer sehr greifbaren und intimen Art und Weise zu lieben, was sogar seinen höchsten Glanz in einer romantischen Form der Liebe zu dieser findet. Die Herrschaft des Mondes über das 11. Haus macht es ihm leichter, Gruppen zu bilden und Ketu im Aszendenten fördert dadurch spirituelle Gruppen und die Selbst-Entsagung, d. h. sich mehr den Mitmenschen zur Verfügung zu stellen. Auch dabei wird all dies größer, da an diesem Tag der Vollmond ausgelöst war.
Sonne
Die so wichtige Sonne, die das 12. Haus regiert, Rahu und Merkur, der das 10. Haus und den Aszendenten regiert, stehen im sattvischen Zeichen Fische, worin das 7. Haus ist. Dies beschreibt eine Person, die viel reiste, um seine Göttliche Ekstase und spirituelles Verständnis auf die Mitmenschen zu übertragen. Die Beteiligung Rahus hier macht dies alles sehr extrem und er war schier besessen davon, dieses Krishna-Bewusstsein in der Welt zu verbreiten. Merkur und die Sonne repräsentieren ihn, so können wir aufgrund des Einflusses der Sonne auf den Merkur auch seine eher goldfarbene Hauttönung astrologisch sehen.
Die Sonne und Rahu im Nakshatra Purvabhadrapada sind sehr dafür geeignet, das Feuer der Verehrung in den Menschen zu entfachen. Er zog auch Tausende von Menschen an und war meistens in sehr meditativer Stimmung (Sonne regiert das 12. Haus). Ketu im 1. Haus machte es ihm leicht, selbstvergessen seinen ganzen Fokus auf die Anziehung seiner Mitmenschen zu legen.
Kombination für einen Vaishnava
Saturn als Herrscher des 5. und 6. Hauses bildet mit Jupiter, dem Herrscher des 4. und 7., einen Zeichentausch und der Herrscher des 4. ist im 5. Haus, das bildet gemäß der BPHS, der „Bibel“ des Vedischen Astrologen, eine Kombination, die einen Verehrer Vishnus anzeigt, einen „Vaishnava“, d. h. eine Person, die Gott in einer persönlichen Form verehrt. Das Ganze wird noch machtvoller, da Mars aufgrund der Konjunktion mit Jupiter als Atmakaraka auch daran beteiligt ist. Mars, der wichtigste Planet im Horoskop, da er der Atmakaraka ist, regiert das 8. Haus, in dem die Venus steht. Das verbindet ihn mit der Mystik und Hingabe an seinen Guru (Venus regiert das 9. Haus und steht im 8.).
Außerdem ist sein stärkster Planet Mars, der auch der wichtigste Planet ist, im Nakshatra Sravana, das von Vishnu regiert wird. Mars regiert das 3. Haus, das steht für Gesänge und Tanz, er regiert die Venus im 8. Haus im Widder, zudem ist er im 5. Haus, dem „Mantra-Bhava“, das bedeutet, dass das Chanten von Mantren und das Tanzen in Verbindung mit Mystik seine Bestimmung, seine Talente darstellt.
Gemäß der Jaimini- und Parashara-Astrologie, den beiden „Urvätern“ der Vedischen Astrologie, repräsentiert Merkur Vishnu. Da der Herrscher des Aszendenten Merkur ist und dieser mit der Sonne eine Konjunktion hat, können wir sehen, dass Vishnu und Chaitanya astrologisch identisch sind, d. h. dass Chaitanya eine Inkarnation Vishnus ist. Auch Saturn repräsentiert Vishnu, dieser aspektiert stark die Sonne (44/60), den Mond (55/60), den Atmakaraka Mars (33/60) und den Lagna (58/60), wodurch abermals eben Gesagtes unterstrichen wird.
Von welcher „Ebene“ kommt Chaitanya?
Dazu müssen wir uns zunächst Sonne und Mond ansehen. Die Sonne hat eine bessere Würde als der Mond, diese wird im Drekkana, dem Varga D 3, von Jupiter regiert, das bedeutet, dass Sri Chaitanya von der Ebene der Heiligen „herabgestiegen“ ist.
Guru-Mangala-Yoga
Der Atmakaraka Mars, der erhöht ist, bildet mit Jupiter o. g. Yoga. Dadurch wird Chaitanya noch mehr wohlwollend und rein in seinen Handlungen, zumal zudem der Fall von Jupiter auch aufgehoben wird durch die Konjunktion mit dem erhöhten Mars und da Jupiter im Navamsa im eigenen Zeichen Fische ist.
Sarada-Yoga
Jupiter im 11. von Merkur zeigt einen Menschen an, der es versteht, seine Klugheit und Geschicklichkeit gewinnbringend einzusetzen. Außerdem macht ihn dies geneigt, nach religiösen Verdiensten zu streben und sich für die Kunst und Literatur ergötzen zu können.
Parvata-Yoga
Dieses Yoga formiert der Lagna-Herrscher Merkur und die Sonne als Regent des 12. Hauses. Dies macht ihn gelehrt, freisinnig, berühmt und er wendet sich literarischem Streben zu.
Das Navamsa
Das Navamsa ist nach dem D 1, dem Rasi-Chart, das wichtigste Zusatzhoroskop. Dies gilt insbesondere für spirituelle Persönlichkeiten, da sich das Navamsa auf das 9. Haus bezieht.
Im Navamsa fällt der Aszendent in die Fische, mit Jupiter und dem Herrscher des 7. Hauses darin, dem Merkur. Zwar ist Merkur hier im Fall, doch dieser wird auch hier aufgehoben durch die Konjunktion mit Jupiter. Zudem ist er dadurch wieder sehr eng mit Vishnu verbunden und damit wird auch angezeigt, dass seine Energien den Mitmenschen und dem Reisen gelten, zumal zudem Mars und Sonne im 7. Haus in der Jungfrau sind. Das bedeutet „Dienst“ für die Mitmenschen. Merkur regiert die Häuserspitzen 4, 8 und 12, das sind die Häuser der Spiritualität, und er regiert auch die Häuserspitzen 3, 7 und 11, diese stehen für soziale Beziehungen und Merkur und das 3. Haus repräsentieren insbesondere künstlerische Fähigkeiten, wie auch Gesang, zumal Merkur auch die Sonne regiert, daran können wir sehr deutlich erkennen, wie seine Mission aussah.
Jupiter, der Herrscher des 9. Häuserspitze, zusammen mit Merkur, der Vishnu repräsentiert, zeigt abermals die enge Verbindung mit seinem Guru an.
Da im D 1 und im D 9 die Herrscher des 7. Hauses, Jupiter und Merkur, gefallen sind, können wir erkennen, dass die 1. Ehe in die Brüche geht. Im D 1 steht zudem die Venus im 8. Haus und das gleiche ist der Fall im Navamsa, dort steht sie auch zusammen mit dem Rahu, so erkennen wir auch den Schlangenbiss, der zum Tod der Ehefrau führte. Der Mond repräsentiert den Darakaraka gemäß Jaimini, die Ehefrau, die 1. Eheschließung erfolgte mit 14, das war in Mond/Venus, den beiden Planeten, die eine Partnerin anzeigen. Da die Venus im Navamsa stark ist in der Waage, konnte sie ihm gleich darauf die 2. Eheschließung bringen.
Der Mond hat zudem einen Zeichentausch im Navamsa mit Saturn, er steht dort im Haus der Verluste, dem 12., was auch Saturn repräsentiert, so war es sein Schicksal, den Verlust der ersten Ehefrau zu erleiden.
4. Weitere Prüfung dieses Horoskops auf Plausibilität
Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass sich Chaitanya mit diesen Horoskopdaten sehr gut widerspiegelt. Wir werden jetzt weiter prüfen, inwieweit sich sein Lebensweg und seine Person dort deutlich zeigen.
Der frühe Tod des Vaters, der durch die Sonne, aber auch die Venus und Merkur als Herrscher des 9. bzw. 10. repräsentiert wird, ist auch gut sichtbar, zumal der Vater dadurch von der Eklipse erfasst wird und die Venus im Haus 8 stehen.
Sein Pada, der „fortgeschriebene“ Aszendent, der in mehr in der 2. Lebenshälfte zeigt, fällt in den talentierten und künstlerischen Zwilling, worin auch das 10. Haus ist, abermals eine Kombination, die zeigt, wie stark sein Schicksal mit dem Zugehen auf die Mitmenschen mittels Kunst ausgerichtet war, zumal Merkur auch noch im Haus der Öffentlichkeit, dem 7., steht. Dass aber diese Fähigkeiten der Entwicklung von Gottesbewusstsein dienen sollten, ist auch überaus deutlich erkennbar, da Saturn, der seine Pflichten beschreibt, im sattvischen Zeichen Schütze ist und Merkur und die Sonne, die das 12. Haus regiert, im sattvischen Zeichen Fische sind.
Chaitanya wurde in eine Brahmanenfamilie geboren, was förderte, dass er früh mit den Heiligen Schriften etc. vertraut war und eine gute Ausbildung bekam. Die Abstammung sehen wir im 12. Haus, dessen Herrscher, die Sonne, hat eine Konjunktion mit dem Aszendentenherrscher Merkur im Brahmanenzeichen Fische, von wo aus sie auch den Aszendenten aspektieren. Zudem sollten wir jetzt das Dwadasamsa ansehen, das ist die Feingliederung des 12. Hauses, was auch die Vorfahren anzeigt.
Das 12. Haus fällt dort in das Brahmanenzeichen Skorpion, dessen Herrscher, der Atmakaraka Mars, steht zudem im sattvischen Zeichen Schütze, dem Aszendenten, somit haben wir eine Bestätigung dafür.
Dieses Zusatzhoroskop ist auch wichtig für die Beschreibung der Persönlichkeit. Der Aszendent Schütze und dessen Herrscher, Jupiter, in einem Hamsa-Yoga in den Fischen, betonen abermals, dass Chaitanya eine sehr reine Ursprungsfamilie hatte, wodurch auch er beste Voraussetzungen dafür bekam, diese früh nach Außen zu bringen.
Mars, sein Atmakaraka, ist auch in seinem Saptamsa ein besonders wichtiger Planet. Denn das Saptamsa zeigt, wie man seine „Dynastie“ aufbaut, d. h. wie man etwas errichtet, was den eigenen Tod überlebt:
Im Saptamsa ist er Aszendent Stier, dessen Herrscher, die Venus, sitzt im „Mantra-Bhava“, dem 5. Haus in der Jungfrau, so sehen wir bereits hier eine dienende Persönlichkeit, die mittels einem Mantra ihre Dynastie, ihr Imperium, errichtet. Die Venus regiert auch die 8. und die 12. Häuserspitze, das bedeutet, dass sein Mantra, das er verbreitet, helfen soll, einen spirituellen Durchbruch schaffen zu können bzw. Moksha (Freiwerden aus dem Rad der Wiedergeburten) erlangen zu können. Dafür hat er im Saptamsa ein sehr kraftvolles Raja-Yoga und Sasa-Yoga, gebildet durch den starken Saturn im Wassermann, was ihn diesbezüglich nicht nur sehr erfolgreich macht, sondern ihm auch die nötige Ausdauer und Demut verleiht, um über einen langen Zeitraum mit Geduld und Beharrlichkeit an der Verbreitung des Mantras dranzubleiben.
Die so wichtige Sonne regiert die 10. Häuserspitze im Löwen mit Jupiter darin, der selbst die 9. und 11. Häuserspitze regiert, dadurch erkennen wir, dass die Verbreitung seiner Bewegung auch in eine Guru-Nachfolge eingebunden ist und Gemeinschaften bilden möchte. Die Sonne steht dazu im 7. Haus, d. h. die ganze Kraft geht dorthin, in der Öffentlichkeit, dies bekanntzumachen.
Mars, sein Atmakaraka, regiert hier das wichtigste Haus, das 7., und er ist auch hier erhöht, damit gibt es viel „Feuer“ dafür, mit Begeisterung seine Botschaft in die Öffentlichkeit zu tragen, um etwas von Dauer in der Welt zu bewirken.
Um so große Taten vollbringen zu können, muss man auch nach dem Zusatzhoroskop für „die großen Früchte“, dem Dasamsa, sehen:
Hier ist der Aszendent das Brahmanen-Zeichen Fische, der mit Saturn, Merkur und dem Mond stark besetzt ist. Der Mond bildet dort mit Jupiter einen Zeichentausch, somit wird das 5. Haus, worin ein erhöhter Jupiter und ein guter Rahu sind, mit dem Aszendenten eng verbunden. Das bedeutet, dass er bezüglich seiner größten Taten im Leben als eine Person beschrieben wird, die die Lehre seines Gurus, in Verbindung mit einem Mantra (Jupiter, 5. Haus) in die Öffentlichkeit brachte (Merkur regiert das 7. Haus). Merkur und Saturn stehen für Vishnu, das zeigt an, dass sein Weg eng mit dieser Gottheit assoziiert ist und ihn zu der Person befähigte, die er war und wie er wirkte. Auch hier, wie im Saptamsa, regiert die Sonne die 10. Häuserspitze und steht im Haus der Öffentlichkeit, dem 7., wodurch wieder klar ist, dass es darum ging, alle Kraft einzusetzen, um mit seiner Botschaft die Öffentlichkeit erlangen zu können.
5. Die Abfolge der planetaren Phasen bzw. Zeichen-Dasas
Chaitanya wurde in der Hauptphase Sonne, Unterphase Sonne geboren gemäß dem Vimshotaari-Dasa-System. Dadurch ist bei ihm die Betonung einer großen spirituellen Führungspersönlichkeit wahrscheinlicher angezeigt, zumal die Sonne auch mit Rahu steht und in Konjunktion mit seinem Lagna-Herrscher Merkur in den Fischen ist.
Die planetare Phase der Sonne, die mit Rahu zusammen ist, betonte gleich zu Beginn seines Lebens die Entwicklung außerordentlicher Intelligenz und zeigte ihm seinen Weg, den er zu gehen hatte.
Ab dem 6. Lebensjahr in etwa begann die 10-jährige Phase des Mondes. Da der Mond eine Konjunktion mit Ketu hat, dem natürlichen Signifikator für Moksha und Spiritualität, nahm er viel Wissen auf in diesen Jahren, wie die Menschheit Befreiung erlangen könnte vom Trübsal des materiellen Lebens. Wie wir bereits gehört haben, fällt in das Ende dieses Dasas, in Mond/Venus, seine Heiraten bzw. der Verlust der 1. Ehefrau, was demnach stimmig ist und auch der Tod des Vaters war zu erkennen.
Ab ca. 16 kam dann die 7-jährige planetare Hauptphase Mars, seinem Atmakaraka, der in das bedeutende Yoga eingebunden ist und zudem sein stärkster Planet ist, bezogen auf die Würde. Da Mars für die Logik steht, ist klar, dass er bereits als Jugendlicher extrem gut war, logisch argumentieren zu können (wir hörten auch, dass er stark ausgebildet war in der Nyaya-Philosophie, welche durch Logik, also Mars, versucht die Wahrheit erkennen zu können), wodurch seine Akzeptanz gegenüber den Mitmenschen nun enorm zunahm, zumal Jupiter, der mit Mars eine Konjunktion hat, auch das 7. Haus regiert. Mars regiert aber auch das 8. Haus, da es sehr ist dadurch, hat er auch starke mystische Fähigkeiten.
Aber Mars steht auch im Haus der Mantren, im 5. Haus, er ist der Atmakaraka und erhöht, er regiert das 3. und das 7. Haus und ist in dem besonderen Yoga, das einen Vaishnava-Heiligen anzeigt, gebildet aus Saturn und Jupiter, eingebunden, so begannt er voll motiviert, überall das Hare-Krishna-Maha-Mantra zu chanten.
Am 09.01.1509, also mit fast 23, begann die planetare Phase von Rahu, der im 7. Haus mit Sonne und Merkur in den Fischen platziert ist. Sein ekstatisches Wirken in der Öffentlichkeit, das einem sattvischen Zweck und mittels Gesang, Tanz und Mantra-Chanten praktiziert wurde, kann auch hierdurch sehr gut erkannt werden. Im Dasamsa löste der Rahu den erhöhten Jupiter, der auch den Lagna regiert, aus und das 5. Haus, so wurde er eine große Person in Verbindung mit dem Chanten des Mantras.
Mit 24 Jahren, folglich um 1510, wechselte er in den Stand der Entsagung, er nahm die Einweihung als ein Sannyasa an. Das war in Rahu/Rahu. Rahu hat eine Konjunktion mit der Sonne, die das Haus der Entsagung, das 12., regiert, so können wir dies auch als ausgelöst erkennen.
Von 1510 – 1515 wanderte er danach jahrelang chantend und predigend durch das Land, was dem ausgelösten Rahu im 7. Haus geschuldet ist. Nach Rahu/Rahu, die das 7. Haus (= Reisen) auslöste, kam Rahu/Jupiter, Jupiter regiert das 7. Haus und ab 1514 lief Rahu/Saturn, Saturn regiert Jupiter, den Herrscher des 7. Hauses, so hatten wir eine durchgehende Agenda für das Reisen.
Rahu/Saturn ist oft eine Schlüsselperiode, so auch bei ihm, denn von 1515 bis 1534 blieb er dann in Puri in totalem Rückzug an einem Heiligen Ort.
Ab 1527 begann die Hauptphase Jupiter, dies unterstützte seinen Rückzug für die Verbindung mit dem Transzendenten.
Dort starb er im Juni 1534, das war in Jupiter/Ketu, auch dies kann den Tod anzeigen, zumal Ketu mit Mond im Aszendenten steht, das Leben nimmt ein Ende.
Seinem Wirken ist es zu verdanken, dass Millionen von Menschen weltweit sich (wieder) mehr an Gott bzw. Krishna erinnern.