Die ältesten Deutungstechniken der indischen Astrologie basieren auf der Anwendung der 27 Fixsternkonstellationen, den sog. „Nakshatras“. Leider wird dieser so wertvolle Zweig der Vedischen Astrologie heute von vielen Astrologen immer weniger benutzt und man arbeitet mehr mit den Rasis, also den Zeichen. Dies macht es notwendig, sich mit dieser uralten Technik wieder mehr zu beschäftigen, und dieser Artikel soll dazu eine entsprechende Motivation liefern.
John F. Kennedy war der 35. Präsident der USA und wurde am 22.11.1963 in Dallas gegen 12:30 Uhr Opfer eines Attentas. Er befand sich zu dieser Zeit auf einer Wahlkampfreise und die Massen standen begeistert an den Strassenrändern. Wie sich das Attentat anhand der Zeichen, Häuser und Planeten zeigt, darüber haben viele geschrieben und es ist deutlich erkennbar. Doch wie hätten uns die Nakshatras und die Tara-Tabellen dies gezeigt? Natürlich kann ich Sie jetzt nicht komplett in den Nakshatras ausbilden, dass Sie immer meinen Ausführungen folgen können, aber ich werde bemüht sein, dieses schlimme Ereignis anhand der Nakshatras aufzuzeigen.
Der 22.11.1963 und die Transit-Planeten in den Nakshatras
Die 9 Planeten der Vedischen Astrologie beschreiben das Karma gemäß ihrer Disposition im Horoskop, das sich in diesem Leben entfalten möchte. Diese stehen jeweils in einem der 12 Zeichen bzw. der 12 Häuser und beeinflussen sich bzw. werden beeinflusst. Gemäß der Technik mit den Nakshatras werden die 9 Planeten im Geburtshoroskop jeweils einem der 27 Nakshatras zugeordnet, die in 3 Sets mit je 9 Nakshatras anhand der sog. Tara-Tabellen abgebildet werden. Das Nakshatra, in dem sich der Mond befindet ist das sog. Jamna-Nakshatra, bildet also den Anfangspunkt unserer Zählungen. Dadurch sehen die Planeten in den Taras, also einem dieser 9 Plätze, bei Geburt wie folgt aus:
Das mag erst etwas verwirrend aussehen, aber wir gehen Schritt-für-Schritt vor. Der Mond steht ganz links im 1. Tara, er ist im Nashatra Uttaraphalguni (Abk. UPh). Mars und Merkur und Jupiter stehen im Nakshatra Krittika. Das Nakshatra Krittika ist die Nummer 19 gezählt von unseren Mond-Nakshatra Uttaraphalguni, das das 1. Tara markiert. Da wir 3 Sets mit je 9 Nakshatras bilden müssen, beginnt bei dem 19. Reihe wieder mit dem 1. Tara (19 enthält 2 x 9, Rest = 1). Somit stehen die 3 Planeten auch in diesem 1. Tara, zusammen mit dem Mond. Die Tara-Plätze 3, 5 und 7 sind ungünstig. Das Wie Sie in der obersten Reihe sehen, werden den einzelnen der 9 Tara-Plätze planetare Regenten zugeordnet. Der Mond regiert, das 2., Mars das 3., Merkur das 7. und Jupiter das 5. Tara. Somit haben wir im 1. Tara, der dem 1. Haus im „normalen“ Horoskop ähnelt und die Persönlichkeit von John F. Kennedy beschreibt bzw. seinen Körper und sein Bewusstsein repräsentiert. Von ihrer Natur her sind Mond und Jupiter wohlige Planeten, Merkur und Mars dagegen üble Planeten, somit haben wir hier einen Mix. Allerdings haben wir mit Mars, Merkur und Jupiter 3 ungünstige Herrscher und dadurch leidet der Mond, der als einziger Planet das günstige 2. Tara regiert. Der Mond ist in diesem System der wichtigste Planet, er sollte möglichst nicht unter schlechten Einflüssen sein, doch hat er hier eine Konjunktion im 1. Tara mit 2 üblen und nur 1 wohligem Planeten und er wird nur durch ungünstige Tara-Herrscher beeinflusst. Dies schadet der Gesundheit und der Lebensdauer von John F. Kennedy. Es ist auch bekannt, dass John F. Kennedy chronisch krank war uind wir alle wissen, dass er nur 46 Jahre alt wurde. Mars steht für ein Attentat, das sei hier bereits am Rande erwähnt. Mars steht auch für einen tödliches Geschoß, das Nakshatra Krittika, in dem Mars und noch 2 ungünstige Tara-Herrscher stehen, repräsentiert bei den Nakshatras den Kopf. So ist es nicht verwunderlich, dass er an den Schusswunden an seinem Kopf verstarb. Dieses Nakshatra wird auch Shiva zugeordnet, der für Zerstörung steht und es fördert den Erfolg von Aktivitäten, die „hinunter“ gerichtet sind. Der Attentäter erschoß Kennedy von einem Hausdach aus, also „nach unten“ gerichtet. Das 7. Tara, das Merkur regiert und der im 1. Tara steht, steht für den Tod und auch Attentate – man möchte nicht, dass ein solcher Tara-Herrscher in dem Tara steht, das die Gesundheit repräsentiert (1.).
Die Auslösung der ungünstigen Konstellationen durch die Dasas
Nun haben wir zunächst erörtert, dass uns die Anwendung der Nakshatras offenbarten, dass John F. Kennedy eine die Gesundheit gefährdende Disposition hat und er von Feinden in seinem Leben bedroht ist. Dies ist eine Situation, die sicherlich auch bei Politikern öfters vorkommt, doch warum oder wie kam es zur Auslösung dieses schrecklichen Ereignisses? Jetzt müssen wir uns mit den „Dasas“, den sog. planetaren Phasen, etwas auseinandersetzen. Das gängigste System für die Analyse der planetaren Phasen ist das „Vismhotaari-Dasa“. Interessanterweise wird dieses berechnet auf der Basis der Nakshatra-Position des Mondes im Geburtshoroskop, d. h. dieses System der Vorhersage ist eng mit unserer vorherigen Deutungsarbeit verknüpft. Hier gibt es 5 Phasenherrscher, die, alle berücksichtigt, wenige Tage und oft sogar nur 1 Tag präzise markieren. Der 22. November 1963 war in Jupiter/Merkur/Rahu/Saturn/Venus, sehen Sie hier:
Diese 5 Phasenherrscher analysieren wir nun. Am wichtigsten sind der Hauptphasenherrscher und der Unterphasenherrscher. Das sind Jupiter und Merkur, sie beschreiben die dominierende Zeitqualität. (Jupiter regiert das schlechte 5. Tara und Merkur sogar das 7. Tara, das ist das schlechteste Tara, der 3 ungünstigen Plätze (3, 5 und 7). Sehr wichtig ist auch, wie diese 5 Phasenherrscher am 22.11.1963 um 12:30 Uhr im Transit standen, bezogen auf ihre Tara-Plätze. Dies machen wir jetzt:
Jupiter im 7. Tara = Zerstörung
Merkur im 7. Tara = Zerstörung
Rahu im 5. Tara = Hindernisse und Feinde
Saturn im 3. Tara = ungünstig
Venus im 3. Tara = ungünstig
Sie sehen: alle 5 Phasenherrscher in ihrer Transit-Position bezüglich den Tara-Plätzen waren an diesem Tag ungünstig, und die 2 Hauptphasenherrscher, Jupiter und Merkur, regieren auch im Geburtshoroskop 2 schlechte Taras, so waren die negativen Energien zu viel und es kam dazu, dass sich dieses schreckliche Attentat mit Todesfolge ereignete. Wir gehen noch eines weiter, denn man kann auch anhand des Ashtakavargas die Qualität der transitierenden Planeten bewerten. Wie erwähnt, sind besonders die Phasenherrscher von Bedeutung. Hier haben alle 5 Phasenherrscher unterdurchschnittliche Bindus, d. h. zu wenig Punkte, sodass auch dadurch dieser Zeitraum noch ungünstiger wird. Im Sarva-Ashtakavarga sind nur 2 von den 5 Zeichen ungünstig, das zeigt an, dass John F. Kennedy sich damals eigentlich in einem für ihn unterstützendem Umfeld bewegte. Doch alles in allem waren die negativen Einflüsse dennoch viel mächtiger. Wir können auch ablesen, dass er diese Gefahr nicht sah, denn seine Feinde und der Attentäter agierten aus dem Verborgenen. Sie sehen, diese Technik ist es Wert, mehr Anwendung zu erhalten, darum widme ich in meiner Online-Schule dieser sehr viel Inhalt mit vielen Beispielen!